Revitalisierung einer Teichkette zwischen zehma und podelwitz als lebensraum für laubfrosch, grasfrosch und co.
Das Projektgebiet befindet sich 700 m südlich der Ortschaft Zehma im Altenburger Land und beinhaltet einen 20.000 qm großen Stausee und eine Teichkette aus 3 kleineren Teichen. Das gesamte Gebiet wurde in den 80er Jahren von der damaligen LPG zur Bewässerung angrenzender Felder und Äcker und als Hochwasserschutz eingerichtet. Die 3er Teichkette selbst wurde für Abwässer der Kartoffeldämpfe als Absatzbecken benutzt.
Die Teichkette befindet sich in einem wenig befriedigenden Zustand, da durch hohe Schlammanhäufung der Wasserkörper auf ein Minimum reduziert bis zeitweise gar nicht vorhanden ist. Zudem sind die Dämme und Abläufe nicht funktionsfähig.
Die geplanten Maßnahmen beinhalten eine schonende Entschlammung und Neuinstallation von Ablaufwerken, gezielte Gehölzentfernung sowie die Schaffung weiterer Strukturen bzw. Lebensräume in Form von Totholzhecken und Fledermauskästen.
Bei der Herstellung der Gewässerprofile wird besonders auf die Modellierung von Flachwasserzonen sowie tieferen Wasserbereichen geachtet. Dies bietet unterschiedlichen Tier-und Pflanzenarten einen idealen Lebensraum. Zusätzlich wird der „oberste“ Teich speziell auf die Habitatanforderungen des Laubfrosches und der Wasserralle angepasst. Das heißt, dass dieser Teich eher flach modelliert wird und mehr Röhricht stehen bleiben wird. Nur der Bereich am Mönch wird tiefer gestaltet, damit eine bedarfsgerechte, periodische Trockenlegung gewährleistet werden kann.
Der Stausee selbst ist in einem überdurchschnittlichen Zustand wird jedoch Fischereilich genutzt, wodurch die Wiederherstellung der naheliegenden 3er Teichkette umso wichtiger ist, um Amphibien ein fischfreies Laichgewässer als Alternative bieten zu können.
Die geplanten Arbeiten dienem dem Ziel der Reaktivierung, Sicherung und Entwicklung der ökologischen Funktion der Dreierteichkette. Dadurch wird aber nicht nur der Lebensraum für Amphibien aufgewertet, es steigert auch den Insektenreichtum, was wiederum den dort lebenden
Wasserfledermäusen und Wasserrallen zugute kommt.
In Verbindung mit dem nahegelegenen Stausee wird damit das gesamte Biotopvernetzungsareal im Bereich Lunzigbach und Schmitzigbach erweitert und komplettiert. Durch diese Maßnahmen soll ein weiterer Trittstein im Sinne einer multifunktional gewachsenen Kulturlandschaft zurückgegeben werden.
Zielarten: seltene Amphibien wie Laubfrosch, Grasfrosch, Springfrosch, Teichfrosch
Laufzeit: 09/2024 – 02/2025
Kosten: 64.357,62 €
Finanzierung: NALAP
ProjektbearbeiterIn: Stephanie Schareina
STECKBRIEF grasfrosch
Artname: Grasfrosch (Rana temporaria)
Familie: Echte Frösche (Ranidae)
Maße: bis 11 cm Kopf-Rumpf-Länge
Schutz: durch die FFH-Richtlinie Anhang V und BArtSchV besonders geschützt, in der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands auf Vorwarnliste