Teichsanierung am „Prehnaer Holz“ als Laichgewässer für den Nördlichen Kammmolch und die Knoblauch­kröte

Das Projektgebiet befindet sich zwischen den Ortschaften Hartha und Dobra, ca. 800 m südlich der Bockwindmühle Lumpzig. Es umfasst ein ca. 5.000 m² großes verlandetes Teichareal westlich des „Prehnaer Holzes“.

Seit Jahren ist der Mönch beschädigt, in Folge dessen der Teich kein Wasser mehr hält. Mittlerweile ist der Teich fast gänzlich trockengefallen und die Verlandung weit vorangeschritten, so dass die ökologische Funktionsfähigkeit des Teichs gefährdet bzw. nicht mehr gegeben ist.

In der relativ strukturarmen Agrarlandschaft des Altenburger Landes bilden fischfreie Kleingewässer wertvolle Lebensräume und Trittsteinbiotope für an Gewässer gebundene Arten. Vögel, Insekten und Amphibien finden hier einen Lebensraum.

In jüngster Vergangenheit konnten im Vorhabengebiet Erdkröte 
(Bufo bufo)
 und Knoblauchkröte (Pelobates fuscus) nachgewiesen werden (FFH-Monitoring 2016-2018). Die meisten Sichtungen wurden jedoch um die Jahrtausendwende gemacht. Damals wurden u.a. Fadenmolch (Lissotriton helveticus)
Grasfrosch
 (Rana temporaria) und Teichfrosch (Pelophylax kl. esculentus) kartiert. Neben den registrierten Nachweisen liegen uns, nach schriftlicher Mitteilung eines ehrenamtlichen NABU-Mitgliedes und Ornithologen, Nachweise der Rohrweihe (Circus aeruginosus) vor. Diese brütete in den Jahren 2001 und 2002 im Röhricht.

Im Vorfeld des Projekts wurden Molchreusen ausgelegt, mit denen u.a. der Nördliche Kammmolch (Triturus cristatus) 
nachgewiesen werden konnte.

Aufgrund der anhaltenden Trockenheit der letzten Jahre, fiel der Teich trocken. Mittlerweile ist der Großteil der eigentlichen Teichfläche durch Pflanzenaufwuchs verlandet.

Zur Revitalisierung des Teichs als dauerhaften Lebensraum für den Kammmolch, ist dieser auf einer Fläche von
ca. 3.000 m² schonend zu entschlammen (ca. 30 cm Schlammmächtigkeit – 930 m³). Der anfallende Teichschlamm wird ortsnah als Dünger auf landwirtschaftliche Flächen verbracht.

Zudem ist die Ertüchtigung des Mönchs dringend erforderlich, um einströmendes Wasser halten zu können. Das alte Mönchbauwerk wird zurückgebaut und verschlossen sowie das Ablaufgerinne neu profiliert, um eine Überflutung des umliegenden Grünlandes zu verhindern.

Weiterhin werden die in der Verlandungszone aufgewachsenen Weidengebüsche am südlichen Ufer samt Wurzeln entfernt. Um zusätzlich mehr Belichtung für wärmeliebende Amphibienarten auf der Wasserfläche zu bekommen, soll im südlichen Uferbereich eine Schneise geschlagen werden, damit sich insbesondere im Frühjahr das Wasser schneller erwärmt. Die zu entbuschende Fläche beträgt ca. 700 m². Ein als § 15-Biotop „Bruchweidengehölz“ kartierter Bereich, soll durch den Netzbetreiber der angrenzenden Mittelspannungsleitung zu dessen Revitalisierung zurückgeschnitten werden.

Im östlichen Teil des ehemaligen Teichareals finden keine Eingriffe statt. Dieser soll als Rückzugsraum für die Tierwelt dienen, welche sich durch die Verbuschung und Verlandung des Teichareals eingestellt hat.

Mit der Wiederherstellung der Funktionsfähigkeit des Teiches, wird zudem Strukturvielfalt vor Ort und somit die Artenvielfalt erhöht. Grünland, Wald und eine Streuobstwiese umgeben den Teich und bilden damit dauerhaft ein wertvolles Biotop.

Zielarten: Nördlicher Kammmolch (Triturus cristatus), Knoblauchkröte (Pelobates fuscus), Teichfrosch 
(Pelophylax esculentus), 
Rohrweihe (Circus aeruginosus)

Laufzeit: 09/2022 – 02/2024

Kosten: 76.922,73 €

Finanzierung: NALAP, GAK (100%)

ProjektbearbeiterIn: Tobias Eggert

Dieses Projekt wurde über das Programm zur „Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Thüringen (NALAP)“ sowie aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ gefördert.

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