Schaffung von Quartier­möglichkeiten für Vögel und Fledermäuse im Gebiet „Oberes Sprottetal“

Nahe der Ortschaft Löbichau befindet sich der historische Förderturm – ein Relikt des ehemaligen Uranerzbergbaus der „SDAG Wismut“. Das Areal wurde zurückgebaut, saniert und im Zuge der Bundesgartenschau 2007 landschaftlich neu gestaltet.

Schon, als die bergbaulichen Anlagen noch in Betrieb waren, siedelte sich an den Gebäuden eine Dohlenkolonie an. Nach dem Rückbau konnte durch das Anbringen von 50 Nistkästen am ehemaligen Förderturm die Dohlenkolonie wieder angesiedelt bzw. erhalten werden. Sie ist ein wichtiges Bindeglied zwischen den Dohlenkolonien in Chemnitz und Jena. Im Altenburger Land galt die Dohle (Corvus monedula) lange Zeit als ausgestorben – mittlerweile gäbe es im Altenburger Land wieder rund 100 Brutpaare.

Mittlerweile sind die Nistkästen in einer Höhe von 55 m stark verwittert, so dass die Gemeinde Löbichau als Eigentümer des Turms und des Geländes die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleisten konnte. Daher war es notwendig, alternative Nistmöglichkeiten für die besonders geschützte Dohle zu schaffen.

Ziel des Projektes war es, die Dohlen von ihren bisherigen Brut- und Niststätten am Förderturm Löbichau in neu zu schaffende Nistmöglichkeiten in der Nähe umzusiedeln. Dafür wurden im Vorfeld bereits fünf Holzbetonmasten aufgestellt, die zu sogenannten Bruttürmen umgerüstet werden sollten. Diese ausgedienten Fernmeldemasten stehen in der Nähe des Förderturmes auf Flächen der Gemeinde Löbichau und des Straßenbauamtes Ostthüringen.

Es wurden jeweils zehn Nistkästen für Dohlen und zusätzlich zwei Fledermauskästen pro Mast angeschafft. Die Schmöllner Naturfreunde haben 30 zusätzliche Nistkästen, u.a. für Turmfalken bereitgestellt und zudem die gesamte Montage übernommen.

Die maroden Nistkästen am Förderturm sollen im Gegenzug schrittweise abgenommen werden.

Die Annahme der neuen Nisthilfen durch die Dohlen bzw. Fledermäuse wird in den kommenden Jahren vom ehrenamtlichen Naturschutz dokumentiert.

Zielarten: Dohle (Corvus monedula), Turmfalke (Falco tinnunculus), Fledermäuse

Laufzeit: 10/2019 – 12/2019

Kosten: 7.383,95 €

Finanzierung: NALAP, GAK (90%), Eigenanteil LPV „Altenburger Land“ e.V. (10%)

ProjektbearbeiterIn: Wiebke Preußer, Hartmut Schmidt

Dieses Projekt wurde über das Programm zur „Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Thüringen (NALAP)“ sowie aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ gefördert.

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