Entschlammung, Dammreparatur und Röhrichtentfernung des Mittleren Teiches im FFH-Gebiet "Zeitzer Forst" zur Langfristigen Sicherung Eines Hochwertigen Kleingewässers (LRT 3150) als Lebensraum für Kammmolch, Bergmolch und Teichmolch

Das länderübergreifende FFH-Gebiet „Zeitzer Forst“ ist vorwiegend durch seinen Waldbestand geprägt. Durch eine langjährige militärische Nutzung, blieben im ehemaligen Sperrgebiet wertvolle ökologische Nischen erhalten, wodurch ein bedeutender Lebensraum für zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten entstand.

Zentral im FFH-Gebiet, nördlich von der Ortslage Steinbrücken gelegen, befindet sich im Bachtal der „Lichten Au“, der Braupfannenteichkomplex – dessen Name auf eine frühere Nutzung der Gewässer zur Eisgewinnung für die umliegenden Brauereien zurückzuführen ist. Er  umfasst neben dem Mittleren Teich noch drei weitere Einzelgewässer anthropogenen Ursprungs, die als LRT 3150 kartiert sind.

Die Gewässer unterliegen keiner Nutzung und konnten sich auf Grund dessen, sowie durch ihre Lage innerhalb des geschlossenen Waldgebietskomplexes, naturnah entwickeln.
Sie dienen in ihrer Gesamtheit mit dem angrenzenden Landlebensraum nicht nur als Laichgewässer und Reproduktionsstätte u.a. für den streng geschützten Kammmolch (Triturus cristatus) sowie für zahlreiche geschützte Libellenarten – z.B. Große Moosjungfer (Leucorrhinia pectoralis), sondern auch als Jagd- und Nahrungshabitat für verschiedene Fledermausarten – z.B. Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus) und Mausohr (Myotis myotis).

Nach dem Wegfall des Forstarbeitereinsatzes („Einsatz von Beschäftigten der Landesforstverwaltung für Naturschutzarbeiten“) und den damit ausbleibenden regelmäßigen Pflegearbeiten, war der Fortbestand der Gewässer durch Verbuschung der Ufer und Verlandung bedroht.

In einem vorangegangenen NALAP-Projekt, wurden alle Gewässer bereits durch gezielte, schrittweise Erstpflegemaßnahmen zunächst wieder in einen günstigen Erhaltungszustand überführt.

Im Falle des Mittleren Teiches, war die ökologische Funktionsfähigkeit durch eine Beschädigung des Dammes so stark beeinträchtigt, dass dieser in niederschlagsarmen Perioden regelmäßig trockenfiel und somit seine Habitateignung zu verlieren drohte.
 
Im Rahmen des Projektes wurde der Teich nahezu vollständig entschlammt. Durch die Reduzierung der Nährstoffe wird der Pflanzenaufwuchs im Gewässer verlangsamt und es steht eine größere freie Wasserfläche zur Verfügung. Der Schlamm wurde vor Ort eingebracht, da eine Abfuhr über die angrenzende Wiese (LRT 6510) aus naturschutzfachlichen Gründen nicht möglich war. Zur langfristigen Sicherung des Teiches wurde zudem der vorhandene Damm saniert und ein Mönchbauwerk zur Wasserstandsregulierung eingebaut. Dadurch wird künftig eine regelmäßige Entschlammung vereinfacht.

Zielarten: Kammmolch (Triturus cristatus)

Laufzeit: 10/2021 – 02/2022

Kosten: 36.466,96 €

Finanzierung: NALAP, GAK (100%)

ProjektbearbeiterIn: Claudia Preißler

Dieses Projekt wurde über das Programm zur „Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Thüringen (NALAP)“ sowie aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes (GAK)“ gefördert.

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