Feldrain­flächen neu angelegt

Im Projekt „VIA Natura 2000 – Vernetzung für Insekten in der Agrarlandschaft zwischen Natura 2000-Gebieten in Thüringen“ wurden neue Feldrainflächen im Herbst in den Gemeinden Göllnitz (VG Rositz) und Starkenberg (VG Rositz) sowie in der Gemeinde Gerstenberg (VG Pleißenaue) angelegt.

Mit blütenreichen Randstreifen, sogenannten Feldrainen, zwischen Acker und Feldweg oder zwischen Ackerschlägen wird der Insektenschutz in fünf Projektregionen in Thüringen gefördert. Über das Projekt „VIA Natura 2000 – Vernetzung für Insekten in der Agrarlandschaft zwischen Natura 2000-Gebieten in Thüringen“, das im Bundesprogramm Biologische Vielfalt vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) gefördert wird, stehen dafür bis April 2026 Mittel des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) in Höhe von rund 4,8 Millionen Euro zur Verfügung sowie rund 600.000 Euro vom Thüringer Umweltministerium. Beteiligt am Projekt sind die Stiftung Naturschutz Thüringen, die Träger von fünf Natura 2000-Stationen (Osterland, Gotha/Ilmkreis, Südharz/Kyffhäuser, Unstrut-Hainich/Eichsfeld, Mittelthüringen/Hohe Schrecke) sowie die Umwelt- und Agrarstudien GmbH. In intensiv genutzten Ackerbauregionen in Thüringen soll damit auch der Biotopverbund zwischen bestehenden Schutzgebieten optimiert werden.

Für die neuen Ansaaten im Rahmen des Projektes „VIA Natura 2000“ in der Region Osterland konnte der LPV Altenburger Land e.V., Träger der Natura 2000-Station „Osterland“, unter anderem den Landbesitzer Herrn Martin Burkhardt (Naundorf), die Landwirte Carsten Kröber (Dobraschütz) und Jürgen Junghannß (Schwanditz) sowie die Agrargenossenschaft „Gerstenberg“ gewinnen. Im Oktober wurden drei Projektflächen von ihnen neu angelegt, auf einer Fläche in Naundorf ein Feldrain durch den Landwirt Carsten Kröber, durch den Landwirt Jürgen Junghannß auf einer betriebseigenen Ackerfläche bei Schwanditz sowie durch die Agrargenossenschaft Gerstenberg auf einer betriebseigenen Fläche bei Treben. Auf allen drei Flächen wurden artenreiche Wildkräuter- und Gräsermischungen für blühende und insektenfreundliche Feldraine ausgebracht. Die Pflege der Flächen erfolgt durch die anlegenden Landwirtschaftsbetriebe. Damit ist sicherstellt, dass sich dort dauerhaft artenreiche Biotope für Insekten und Feldvögel in der Agrarlandschaft entwickeln können.

Die Projektfläche in Ingramsdorf, die die Agrargenossenschaft Nöbdenitz angelegt hat und pflegt, wurde mit Hinweisschildern zum Projekt versehen. In die verwendeten Pfähle werden zur Förderung der Insekten Nisthilfen für Wildbienen sogenannte Insektenhotels integriert. Die neue Projekt-Pflegefläche in Löbichau neben der Kaiserlindenallee wurde kürzlich durch den LPV gemäht und das Mahdgut abgefahren. Damit soll sich dort ebenfalls ein artenreiches Biotop entwickeln.

Auf einigen Projektflächen werden in regelmäßigen Abständen Pflanzen sowie Wildbienen und Schwebfliegen erfasst, um den Ist-Zustand und das Entwicklungspotenzial der untersuchten Flächen zu ermitteln. Zur Ergänzung dieser Erhebungen ist ein ehrenamtliches Tagfaltermonitoring durch engagierte Bürgerwissenschaftlerinnen und Bürgerwissenschaftler im Projektgebiet vorgesehen. Darüber hinaus können Verbände, Vereine, Schulen und Kindergärten Feldrain-Patenschaften übernehmen und sich damit um „ihren Feldrain“ kümmern. Feldrainpaten können z.B. dort Veränderungen dokumentieren, Flächen pflegen und sie tragen das Thema „Feldrain“ in die Bevölkerung.

Die Anlage von weiteren Feldrainflächen im Projektgebiet ist in Planung. Gerne können sich auch weitere Landwirtschaftsbetriebe, Landbesitzer und -besitzerinnen sowie Kommunen am Projekt beteiligen. Die Anlage und Pflege der Feldrainfläche wird durch das Projekt bis 2026 gefördert.

Interessierte können sich gern an Tim Seyfferth, Projektmitarbeiter beim LPV Altenburger Land,
unter osterland@natura2000-thueringen.de wenden.

Weitere Informationen finden Sie auf der Projekthomepage

https://www.via-natura-2000.de

 

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